Wenn Hilfe naht, trocknen Tränen ganz schnell!
Meine Akkus neigte sich dem Ende zu. Egal ob Handy, MP3-Player oder mein Körper. Alles schien sich systematisch zu entleeren. Das handy konnte ich für 20 Minuten an einer Tankstelle aufladen, meinen MP3-Player brauchte ich nicht mehr unbedingt (konnte die 54 Lieder nach drei Wochen Dauerbeschallung eh nicht mehr hören) und meinem Körper musste erst wieder eine gute Portion Elan und Motivation in Form von guten Worten und Schokolade hinzugefügt werden. Die guten Worte kamen von Papa, welchen ich in meiner Not anrief. Die Schokolade suchte ich vergebens in den Tiefen meines Beutelchens am Gürtel, war wohl alles weg.
Die Kopfschmerzen wurden unerträglich, die Hitze machte mir echt zuschaffen und meine Knie fühlten sich an wie Pudding. Wäre es wenigstens Schokoladenpudding gewesen... Am Anfang der Ferien eine solche Niederlage zu verkraften raubt einem echt den letzten Reserve-Nerv! Frieda lief von Schatten zu Schatten, zog in der Sonne an der Leine und lief im Schatten wie ne alte Oma ohne Gehstock. Für jeden Leinenzieher wurde Frieda angerannst, für jedes Schnuffeln angeschrien und für jede Provokation wurde ich ein weinig unfairer! Ich wusste mir nicht zu helfen. Frieda hat mich gehalten, als ich nicht mehr weiter wusste, hat mir ein Lächeln geschenkt als ich traurig war, hat mich aufgemuntert, als ich am Boden war, ist mir gefolgt, als ich in die falsche Richtung lief und nun musste sie als Ventil dienen. Auch wenn es diesem Moment half, ich fühlte mich mies. Das hatte sie nicht verdient, nicht dieser Hund. An diesem tag stelle sich für mich wieder und wieder die Frage, was ich hier eigentlich mache und die letzen Wochen gemacht habe! Wieso? Weshalb das Ganze? Die Antwort habe ich mir an diesem tag erst am Abend geben können. Da traf ich mal wieder auf wundervolle Menschen.
Papa und Christ jedenfalls sind dann nach Lembeck gekommen, haben den Rücksack, Frieda und mich ins Auto gepackt und sind losgefahren. Einkaufen, Essen, Mut zureden stand auf dem Plan. Die letzten fünf Kilometer wurde ich dann per auto zum Hof Stegerhoff gebracht. Johannes, der Besitzer wartete auf eine Truppe mit Rentnern, die sich den Hof einmal anschauen wollten. Wirklich sehr nett und gastfreundlich, aber wirklich jeder aus der Familie. Ich fühlte mich gut aufgehoben und sicher.